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Vernissage: Sonntag, 21. Januar 2024, 11:00 Uhr
ART Hotel Braun, Uhlandstraße 1, Kirchheimbolanden
Der Parthenon-Tempel, das dominierende Bauwerk auf der Akropolis in Athen, ist aus verschiedenen Blickrichtungen bei mehrfacher Belichtung aufgenommen und durch Malerei so verändert worden, dass aus der millionenfach fotografierten Architekturikone eine neuer Bau mit eigenen neuen Proportionen entsteht.
Eine ganz eigene Ästhetik entsteht durch die Vereinigung von Hochkultur und Profanem; die drei Manuale der Orgel korrespondieren mit den drei Stufen der Metalltreppe zum Parkhaus in Kirchheimbolanden. Die Treppe verbindet verschiedene Ebenen, Draußen und Drinnen, stellt das Herz eines Gebäudes dar, das dieses mit Leben erfüllt. Auch steht die Treppe für die Dimension der Zeit und Rhythmik, so dass ein Bogen zur Musik geschlagen werden kann, beispielsweise zur Mozart Orgel in der Paulskirche in Kirchheimbolanden. Rot soll die Lieblingsfarbe Mozarts gewesen sein.
Ein Blick in zwei Richtungen: Sowohl nach oben als auch nach unten in das lichtdurchflutete Treppenhaus eines Bauhausgebäudes in Kaliningrad sind in diesem Motiv miteinander verbunden und bilden durch den Einsatz von Farbe eine Einheit.
Das Foto gibt die Front und einen Teil einer Seitenwand einer verspiegelten Trafostation (Elektohäuschen) wieder, das auf einer Verkehrsinsel in Weimar, gegenüber dem Ilm-Park, steht.
Durch Interventionen mit Farbe ergibt sich einerseits ein besonderer Raumeffekt, andererseits eine fast exotisch anmutende Pflanzenwelt.
Es handelt sich um einen Dialog zwischen Natur (Winterlandschaft im Erzgebirge bei Seiffen) und Architektur (ART Hotel), einen Kontrast von unterschiedlichen Strukturen und gleichzeitig eine Verbindung von West und Ost, die so unterschiedliche Orte, die 540 km voneinander entfernt liegen, zusammenführt.
Die massive mittelalterliche Architektur zweier Türme des Bamberger Doms während der Renovierung sind durch Gegenlichtaufnahmen und Spiegelungen aus ihrem Kontext herausgelöst, schweben gleichsam und die Baugerüste treten in ihrer Rhythmik in einen Dialog mit dem Bildträger.
Der Abschluss eines Lüftungsschachtes, ein steinernes kleines Bauwerk, ist aufgebaut aus Säulen, ziegelgedeckt und erinnert auch in seiner geringen Dachneigung an die Formen klassischer griechischer Tempelarchitektur.
Lichtreflexe und bemooste Oberflächen verbinden es mit dem umgebenden Park.
Das Motiv aus Tirana zeigt ein 2018 im Bau befindliches (inzwischen fertiggestelltes) Minarett der neuen Hauptmoschee, ebenfalls losgelöst aus dem weiteren räumlichen Kontext, Teil eines Sakralgebäudes aus einem historisch anderen Kulturkreis, im Dialog mit dem gegenüberliegenden Motiv aus Bamberg.
Architektur als Prozess, eine Situation aus der Bauphase eines Wohngebäudes, wird hier zum Thema. Das serielle Bauen findet seine Entsprechung in der Serialität, Rhythmik und Wiederholung der temporären Baugerüste.
Das Baugerüst wird zu einer abstrakten Skulptur mit eigener Ästhetik und losgelöst aus seinem Zusammenhang, auch durch die als Stilmittel eingesetzte Unschärfe.
Die rhythmische Gliederung wird durch den Rhythmuswechsel der Farben im Hintergrund noch betont.
Natur und Kultur in ihren Gegensätzen verschmelzen zu einem neuen Ganzen: Backsteinarchitektur aus dem späten 19. Jahrhundert, eine farblich gefasste Holzskulptur sowie ein Blick durch die massive steinerne Wand in eine liebliche Parklandschaft.
Blick auf ein Sportgelände im Innenstadtbereich von Seoul, durch transparente Textilbahnen, befestigt an Metallgerüsten, sind die Sportler teilweise vor der Sonneneinstrahlung geschützt. Die Transparenz des Motivs einschließlich der eingesetzten transparenten Farben entspricht der Transparenz des Bildträgers.
Ein zerfallendes Glasdach über dem Innenhof von Mietshäusern in Palermo steht für die spezielle Ästhetik des Verfalls. Durch die Kombination mit Farbflächen und Linien (Malerei, Zeichnung ) findet das Chaos eine gewisse Ordnung.
Klassische harmonische griechische Architektur der Antike ist verbunden mit einem profanen italienischen Bauwerk der Gegenwart, dessen Säulen allein eine tragende Funktion haben, unter Außerachtlassung ästhetischer Kriterien. Das Motiv in seiner Symmetrie mit der Zentralperspektive spielt auf die „Erfindung“ der Zentralperspektive im Italien der Renaissance an.
Der kleine, beschauliche Jardin Majorelle ist neben der gestalteten Natur geprägt von dem intensiven, tieffarbigen Blauton, der hier eine besondere Leuchtkraft entwickelt und durch zusätzliche malerische Mittel mit dem Ziergitter aus Metall verflochten ist.
Gläserne Fahrstühle aus zeitgenössischer Architektur verbinden sich in ihrer Transparenz mit der umliegenden, im Frühling frischen grünen Parklandschaft. Das vertikale Motiv wird durch den vertikalen Bildträger noch betont.
Detail eines holzgeschnitzten Fenstergitters, das dem Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und der Wahrung der Privatsphäre dient, eine Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichem.
Die unterschiedlichen Farben entstehen teils durch Lichtbrechungen, teils durch die Kombination mit Malerei. Es wird die Frage nach der Qualität von Licht aufgeworfen: Hat es eine eigene Materialität oder handelt es sich um elektromagnetische Wellen?
Die typische historische Architektur eines Kavalierhauses der vom Barock geprägten früheren Residenzstadt Kirchheimbolanden ist gegenübergestellt und kombiniert mit einem Beispiel aus der gut erhaltenen Fachwerkarchitektur in Rockenhausen, wobei die jeweiligen Fassaden in ihrer Symmetrie miteinander korrespondieren.
Die abgerundete Eckfassade eines dänischen Kontorhauses aus dem Zentrum von Kopenhagen ist einem klassischen hölzernen asiatischen Tempelgebäude aus Taipeh gegenübergestellt. Hier reflektiert nüchterne Zweckarchitektur des 20. Jahrhunderts aus Europa mit einem typischen geschwungenen asiatischen Tempeldach aus rot gefassten Holzbalken über kulturelle Grenzen hinweg zu einer Einheit.
Im barocken Schlosspark Belvedere, südlich der Innenstadt von Weimar, befindet sich die Mooshütte, ein prominenter Ort in den „Wahlverwandtschaften“ von Goethe. Die intime kleine Hütte wird transparent und öffnet gleichzeitig einen Blick in den sommerlichen Park, mit dem sie verschmilzt.
Der Blick in das steinerne Deckengewölbe der Kirch Sant´ Agata la Vetere in Catania ist verbunden mit einer entsprechenden Ansicht des Gasometers in Berlin-Schöneberg, die jeweiligen Gliederungen des steinernen Sakralbaus und der technischen Metallkonstruktion des Gasbehälters treten miteinander in Dialog. Daraus entsteht ein neues, eigenständiges Motiv.
Zeitgenössische Hochhausarchitektur aus dem neuen Kopenhagener Stadtteil Örestad überlagert die Fassade eines Miethauses am Strausberger Platz in Berlin, ein Beispiel authentischer DDR-Architektur.
Beide so unterschiedlichen Baukörper weisen eine Serialität auf, die mit dem Bildträger ebenso wie miteinander in einen optischen Dialog stehen. Es entstehen innerhalb des Motivs verschiedene Ebenen, die die starre Architektur transparent machen.
Die Schauseite des spätbarocken Schloss Engers, unmittelbar am Rhein gelegen, ist mit seiner imposanten Treppenanlage, gespiegelt im Rhein, aufgenommen worden.
Dadurch schwebt es zwischen Himmel und Wasser, im Unbestimmten, und der Mittelrisalit ist aus der übrigen Fassade herausgelöst, wird zur Vertikalen, was der Form des Bildträgers entspricht.
Blick in den Kreuzgang der Kathedrale von Monreale mit der typischen normannisch-arabischen Architektur, verbunden mit einem Blick im Hintergrund auf eine seitliche hölzerne Fassadenwand eines buddhistischen Tempels in Seoul. Es verschmelzen drei verschiedene Kulturkreise und schaffen einen fiktiven Raum, verschränkt mit dem realen Raum des Bildträgers.